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Mit schweren Schritten schleppte er sich vorwärts, die Pfoten die ihn nun schon so weit getragen hatten sanken mit jedem Schritt schwerer auf den Boden zurück. Mit dem kalten Wind, der in eisigen Böen durch sein graues Fell fuhr wurde die Witterung sich ankündigenden Schnees an die immer noch so empfindsame schwarze Wolfsnase getragen.
Während das Riechorgan des grauen Rüden ihren Dienst noch ohne größere Schwierigkeiten verrichtete, waren seine anderen Sinne in den letzten drei tage schleichend schwächer geworden. Der Körper des einst so mächtigen Ruelführers und Vaters vieler Welpen fühlte sich taub und stumpf an und die ehemals leuchtend gelben Augen hatten ihren Glanz eingebüsst. Mit der voran schleichenden Erblindung, die die Sicht des Wolfes raubte hatten sie begonnen sich in einen milchig weißen Ton zu verfärben. Er kannte diese Zeichen. Er wusste wie sein Ende aussah.
Die Krankheit kam über Nacht über sein Rudel, dass dem Gift, das die Körper der grauen Jäger in Besitz nahm hilflos ausgeliefert war. Nach und nach fielen sie einer nach dem anderen, nachdem ihr langer Kampf gegen den Geifer der aus allen ihren Poren drang und ihre Körper von innen verzehrte, endgültig verloren war.
Er hatte getan was er konnte, doch auch er konnte ihrem langsamen Sterben letztlich nur hilflos zusehen. Mit blinden Augen, die rosa Zungen aus den weit aufgerissenen, nach Luft schnappenden Mäulern hängend, starrten sie ihrem Tod ins Angesicht....Das Bild hatte sich in seinen Geist gefressen und schwebte in geisterhafter Illusion beständig vor seinem stetig dunkeler werdenden Augenlicht.
Er hatte seine Gefährtin sterben sehen, hatte ihren toten Leib wie den seiner Söhne Töchter und Freunde zurück lassen müssen, in der Hoffnung die Krankheit habe ihn verschont und sein Blut würde mit ihm überleben. Doch nachdem sein Herz bereits mit seinem Rudel gestorben war konnte er nun auch spüren wie der Tod ebenso begann von seinem leib besitz zu ergreifen. Er war der letzte.
Im kleinen Wolken stob sei Atem stoßweise aus dem ausgemergelten Leib. Das Luftholen fiel ihm zunehmend schwerer, wurden seine Lungen doch von eitrigem Schleim langsam erstickt, der ihm auch aus dem geöffneten grauem Maul lief, ohne dass er eine Kontrolle darüber gehabt hätte.
Mit einem heiseren Schnaufen ließ sich der Rüde aus dem langsamen beschwerlichen Gang zu Boden sinken. Das hohe Gras der Ebene bot ihm zumindest eine leichte Deckung, obwohl ihm das im Grunde egal war. Seine zitternden Beine vermochten ihn nicht länger zu tragen, das wusste er. Eine kurze Pause, das war alles was er brauchte. Es würde schon alles wieder gut werden.
Die hell befellten Lieder wurden zunehmend schwerer und bald schon war er nicht weiter in der Lage seine Augen, die seine Welt ohnehin nur noch in einem dunklen Schattenspiel wieder gaben, offen zu halten und übergab sich dem Schlaf und dem Frieden, den er enthielt.
Als er seine Augen wieder aufschlug glitt sein getrübter Blick zum Nachthimmel über ihn. In leuchtenden Schauern fielen die Sterne herab. Feurig stürzten sie auf die Welt, während sich das Firmament durch ihren Fall leerte. Ungläubig starrte der Rüde empor und konnte fühlen, wie sich mit dem Himmel auch etwas in ihm selbst leerte. Seine Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an und hustend rang er nach Luft. Was war nur geschehen? Was hatte seine Welt in so kurzer Zeit in eine Tod bringende Hölle verwandelt? Verzweifelt wand sich der Graue hin und her, bestrebt seinen sterbenden Körper weiter mit der lebensnotwendigen Luft zu versorgen. In seinen weißen Augen glitzerten die fallenden Sterne, die mit hellen Schweifen in Dunkelheit stürzten- so wie er. Mit jedem der einst so leuchtenden Gestirne sank die Kraft des Wolfes, der in seinem eigenen Geifer liegend um sein Leben rang. Schließlich lag er still. Die Flanken des Grauen, über die sich die Haut des Wolfes wie Pergament spannte, hebten und senkten sich unregelmäßig und angestrengt, während sein Blick weiter dem Himmel entgegen gerichtet blieb. "Wir haben verloren..." röchelte seine heisere Stimme...und er wusste dies war der Anfang vom Ende für die seinen...
Scrii | NPC | Mitglied der Krrelàru Lyraare
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"Er wollte dass ihr das Lied hört, nicht wahr? Die alte Prophezeihung .... nun da der Himmel leer ist rückt das Ende näher. Auch ohne Augen kann ich es fühlen...."
~Aketa